Hovawart

Kein Hund wird seiner ursprünglichsten Funktion so gerecht wie der Hovawart. Sein Name beinhaltet die altdeutschen Worte hova und wart – die so viel bedeuten wie „Hofwächter“. Mit dieser Aufgabe waren Hunde bereits bei den alten Germanen betraut und genossen ein dementsprechend hohes Ansehen. Das Gesetzeswerk Lex Baiuvariorum widmete ihnen einen ganzen Artikel und erwähnt neben einigen weiteren Nutzhunden auch den „Houvavart“.

Mit ihm hat der heutige Hovawart jedoch nur noch die Vorfahren gemeinsam. Sein Weg ins Rasse-Verzeichnis gleicht dem des Deutschen Schäferhundes: Aus dem Besten verschiedener Hunde entstand etwas Neues. Seit 1922 wurden Tiere mit herausragenden Eigenschaften verpaart, ihre Welpen streng selektiert und mit Champions anderer Kreuzungen weitergezüchtet. Erst 1944 war das Ergebnis vollkommen, sodass das Zuchtbuch geschlossen werden konnte.

Der Hovawart ist also eine verhältnismäßig junge Rasse, in der sich die Elite der Caniden vereint. Ob er dem oben erwähnten „Hofwächter“ gleicht, bleibt spekulativ; doch er besitzt einen äußerst breiten Genpool, der das durchaus möglich macht. Zudem verleiht die Mixtur aus besten Zutaten dem Hovawart hohe Widerstandsfähigkeit und eiserne Gesundheit. Seine Zucht unterliegt strengsten Regeln, die neben vielen anderen Merkmalen auch eine Wesensprüfung der Eltern vorschreiben.

Das sichert dem Hovawart Eigenschaften, die ihn zu einem hervorragenden Fährten-, Schutz- und Rettungshund machen. Um sich in diesen Bereichen beweisen zu können, braucht er jedoch eine gute Führung. Einige Gegenden erteilen hierfür Auflagen, die dem speziellen Wesen des Hovawart gerecht werden sollen. So steht er im Schweizer Kanton Glarus auf der sogenannten Rasseliste, die den Nachweis eines Hundeführerscheins erfordert.