Border Collie

Als John Caius 1576 Reisen ins schottisch-englische Grenzgebiet Border Country unternahm, gab es die Rasse „Border Collie“ noch nicht. Doch zweifellos meinte der Anatom und Arzt genau diese Hunde, als er notierte, sie könnten eine Herde blitzschnell zusammentreiben und via Blickkontakt mit ihren Herrchen kommunizieren. Keinen anderen Vertreter der Familie Canidae beschreiben diese Worte so gut wie den heutigen Border Collie.

Seine Rasse-Bezeichnung rührt einerseits von der geografischen Herkunft, den Scottish Borders. Andererseits gibt sie Auskunft über die ursprüngliche Verwendung des Hundes – denn der englischsprachige Begriff colley bedeutet so viel wie „nützlich sein“. Tatsächlich kann es der Border Collie als Hütehund zu herausragenden Leistungen bringen. Die vom Wolf geerbte Strong-Eye-Technik erlaubt es ihm, selbst größere Herden oder viele einzelne Weidetiere ganz allein zu beaufsichtigen – und nebenbei hat dieser Ausnahmehund immer noch einen Blick für seine Bezugsperson übrig.

Als unangefochtener Champion auf diesem Gebiet gilt Old Hemp. Der inzwischen verstorbene Rüde besaß besonders ausgeprägte Hüte-Fähigkeiten und schien die unausgesprochenen Befehle seines Besitzers Adam Telfer förmlich riechen zu können. Beide Eigenschaften machten Old Hemp zum Stammvater einer gezielten Zucht, aus der fast alle Vorfahren der Rasse Border Collie hervorgingen.

Das Erbe ihres Meisters spiegelt sich bis heute im Wesen der hochintelligenten Hunde wider. Border Collies sind extrem auf Menschen fixiert und entwickeln oft eine auffallend enge Bindung zu ihren Besitzer:innen. Bekannt geworden ist diese Eigenschaft durch den Animations-Film „Ein Schweinchen namens Babe“ – in dem der treu ergebene Hof-Hund sogar das Leben riskiert, um seinem Herrn zu Diensten zu sein.

Der große Erfolg des Streifens hat zu einem sprunghaft gestiegenen Interesse an Border Collies geführt. Doch die klugen und lernfreudigen Hunde brauchen erfahrene Halter:innen. Auf einen inkonsequenten Erziehungsstil reagieren sie äußerst sensibel und können langanhaltende Verhaltensauffälligkeiten entwickeln.