Deutsch Drahthaar

Die Hunderasse des Deutsch Drahthaar entstand am Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Zu dieser Zeit gab es dort verschiedene rauhhaarige Jagdhunderassen. Mit der Entwicklung moderner Jagdwaffen änderten sich auch die Anforderungen an die Jagdhunde. Vielseitige Hunde waren gefragt, die das Wild anzeigen und auch apportieren konnten. 

Der auch unter „Hegewald“ bekannte Sigmund Freiherr von Zedlitz und Neukirch brachte die Idee auf, einen leistungsstarken und wesensfesten Vollgebrauchshund zu züchten.
Dieses Ziel sollte erreicht werden, indem die bestehenden rauhhaarigen Jagdhunderassen Deutsch Stichelhaar, Pudelpointer und Korthals-Griffon sowie Deutsch Kurzhaar gekreuzt wurden. Letzterer sollte die Vorstehqualitäten verbessern, also die Fähigkeit, dem Jäger entdecktes Wild anzuzeigen. Wichtig war dem Freiherrn auch das Fell des neuen Jagdhundes. Es sollte widrigen Wetterbedingungen trotzen und ihn durch seine Struktur besser vor Verletzungen schützen.

1902 wurde der „Verein Drahthaar“ gegründet, der seinen Namen zwei Jahre darauf in „Verein Deutsch Drahthaar“ änderte. In den Vereinsstatuten gab es damals schon Paragrafen, in denen ein erster Standard für die Zucht geregelt wurde. Neben dem Deutsch Drahthaar entstanden auch die Rassen Weimaraner und der Kleine Münsterländer.

Die Hunderasse des Deutsch Drahthaar ist ohne Inzucht entstanden. Damit gehört sie zu den wenigen Rassen, bei denen dies der Fall ist. Viele Züchter anderer Rassen hatten deswegen zu Beginn Probleme mit dieser Neuzüchtung und belächelten ihre Züchter.
Nachdem es aber gelang, durch Einkreuzen verschiedener Rassen zu dem gewünschten Ergebnis zu kommen, änderte sich auch deren Einstellung. Ein einheitliches Äußeres war schließlich auch nicht das Ziel, vielmehr ging es um die gewünschten Leistungen des Hundes.

Der Deutsch Drahthaar trat in den darauffolgenden Jahren seinen Siegeszug zu einem der beliebtesten Jagdgebrauchshunde an. In Deutschland erblicken mittlerweile jährlich über 3000 Welpen das Licht der Welt. Viele von ihnen leben auch als Familienhund.