Es ist nicht schwer, aus der Rassebezeichnung dieses Hundes auf seine Abstammung zu schließen – und doch gibt es kaum belastbare Fakten zu seiner Entstehung. Sicher ist nur, dass er bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Adelshäusern gehalten wurde. Belegt ist das unter anderem für den Hof des Großherzogs Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, der vermutlich auch zur Nemensgebung des Weimaraners beigetragen hat.
Ab 1890 wurde der elegant wirkende Hund planmäßig gezüchtet; wobei sich die Haltung weiterhin auf den Thüringer Raum beschränkte und ausschließlich Jagdzwecken diente. Mit der Geburt einiger silbergrauer Welpen gründete sich ein Verein, der auf Weimaraner dieses Aussehens fixierte. Bis heute sind Grautöne die einzigen anerkannten Farbschläge für diese Rasse. Zudem müssen Nachkommen zwingend ein deutsches Zertifikat vorweisen, um als echt zu gelten.
Daran gekoppelt ist ein enorm hoher Leistungsanspruch. Der Weimaraner muss ein ganz bestimmtes Jagverhalten zeigen, um als Zuchthund zu bestehen. Dabei siegen seine Fähigkeiten und ein tadelloser Gesundheitszustand stets über das äußere Erscheinungsbild. Die Welpen derart streng geprüfter Eltern werden bevorzugt an Jäger:innen abgegeben, um der Natur des Hundes Rechnung zu tragen.
Trotz – oder gerade WEGEN – dieser rigiden Auflagen hat sich der Weimaraner zu einer Art Modehund entwickelt, der immer stärker nachgefragt wird. Viele Züchter:innen bieten den wertvollen Hund daher ohne das erforderliche Zertifikat, d.h. ohne die Kontrolle eines speziellen Weimaraner-Vereins an. Das bringt häufig große Probleme mit sich, denn die Tiere sind nicht umsonst als Jagd- und Spürhunde bekannt geworden.